Anästhesie-Team vor Ort
Bericht zum 34. Feuerkindereinsatz
Vom 26. November bis 3. Dezember war nur ein kleines Team ins Nkoaranga Krankenhaus im Norden Tansanias gereist. Gregor Wittmann (Anästhesiepfleger), Karl Heinz Achtzehn (Medizintechniker) und Dr. Klaus Schwendner (Anästhesist) gelang es die im August begonnenen Projekte abzuschließen, die damals wegen technischer Probleme nicht realisiert werden konnten.
Ausgerüstet mit den notwendigen Materialien konnte die zentrale Druckluft- und Sauerstoffversorgung im neuen OP installiert werden. Monitoring und Narkosegasversorgung wurden verbessert und das Personal vor Ort im laufenden Betrieb geschult. Wegen mehrerer Notfalloperationen mussten die Schulungsmaßnahmen jedoch zeitweise unterbrochen werden. Das eingespielte deutsche Anästhesieteam narkotisierte im alten OP neben dem Kreißsaal zwei Notfallpatientinnen, während der einheimische Anästhesist im neuen OP die Unfallpatienten versorgte.
Viele Stromausfälle und ein bereits mehrere Tage vor der Ankunft defekter Stromgenerator erschwerten die Arbeiten.
Erfreulicherweise gab es keine Coronapatienten im Krankenhaus. Schließlich ist hier im Dezember Hochsommer.
Dankbar wurde auch diesmal eine größere Menge Corona Antigen Schnelltests entgegengenommen, die im Land nicht erhältlich sind und nur bei symptomatischen Patienten eingesetzt werden. Mittlerweile sind im Krankenhaus 70% des Personals geimpft. Chinesischer Impfstoff sei im Land in ausreichender Menge verfügbar.
Erfreulich ist auch die Entwicklung der Digitalisierung im neuen OP. Ein funktionierendes WLAN und die direkte Übertragung von Röntgenbilddateien aus dem Röntgen in den OP klappen problemlos. Chefarzt Dr. Kiwesa zeigte sich dankbar und zufrieden. Den hier erreichten Standard könnten nur wenige Krankenhäuser in Tansania vorweisen.
Trotz aller Euphorie sind aber noch viele Probleme ungelöst. So sind für uns selbstverständliche Materialien wie EKG Elektroden, Händedesinfektionsmittel, OP Hauben oder wichtige Notfallmedikamente derzeit im Land nicht erhältlich und weite Teile der Bevölkerung sind noch immer von einer angemessenen medizinischen Versorgung ausgeschlossen.